Deutscher in der Türkei vorübergehend festgenommen
Berlin (Reuters) - In der Türkei ist Medienberichten zufolge erneut ein deutscher Staatsbürger vorübergehend festgenommen worden.
Wie die “Süddeutsche Zeitung”, der “NDR” und der “WDR” berichteten, wird dem 56-Jährigen vorgeworfen, über ein soziales Netzwerk eine Terrorgruppe zu unterstützen. Der Mann sei inzwischen wieder auf freiem Fuß, dürfe die Türkei aber nicht verlassen. Dem Auswärtigen Amt ist der Fall bekannt, wie aus dem Ministerium verlautete. Der Mann werde konsularisch betreut. Derzeit seien 49 Deutsche in der Türkei inhaftiert, davon fünf offenbar aus politischen Gründen. Das türkische Justizministerium war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Den Medienberichten zufolge war der Mann, der in München lebt, kurz nach seiner Ankunft am 27. Dezember in Ankara verhaftet worden. Er war in die Türkei geflogen, um an der Beisetzung seiner verstorbenen Mutter teilzunehmen. Ihm werde zur Last gelegt, in Posts auf Facebook ein unabhängiges Kurdistan gefordert zu haben. Laut dem Vernehmungsprotokoll könne er sich nicht daran erinnern, ob er die Posts abgesetzt habe. Er habe mit einem unabhängigen Kurdistan nichts zu tun und lehne Gewalt ab.