Unruhen in Sudan und Präsident verspricht neue Reformen
Khartum - Nach gewaltsamen Protesten mit mehreren Toten hat der sudanesische PräsidentOmar al-Bashir neue Reformen versprochen. Durch „echte Reformen“ solle den Bürgern ein „ordentliches Leben“ garantiert werden, sagte der langjährige Präsident gestern nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Suna.
Die Proteste hatten am Mittwoch wegen derVerdreifachung des Brotpreises begonnen. In rund einem Dutzend Städten gingen seitdem Demonstranten auf die Straße, auch die Ärzte streiken und nehmen an den Demonstrationen teil. Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften wurden nach Angaben von Behördenvertretern und Augenzeugen mindestens acht Menschen getötet. Die Opposition spricht von mehr als 20 Toten.
Viele Demonstranten fordern den Rücktritt von dem jetzigen Staatschef al-Bashir, der den Sudan seit 1989 mit harter Hand regiert und gegen den ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) wegen Völkermords vorliegt. Der Sudan liegt wirtschaftlich am Boden. In den vergangenen Monaten sind die Preise für viele Lebensmittel in dem afrikanischen Land stark gestiegen.