Armselig: Salvini schließt italienischen Häfen für aus Seenot gerettete Flüchtlinge
Rom - Der italienische Innenminister Matteo Salvini hat die Schließung der italienischen Häfen für aus Seenot gerettete Flüchtlinge bekräftigt. "Meine Antwort ist klar: Italiens Häfen sind zu. Für die Menschenhändler und ihre Helfer ist der Spaß vorbei", schrieb Salvini am Samstag auf Twitter. Er reagierte damit auf die Bitte der spanischen Hilfsorganisation Pro Activa Open Arms, hunderte am Freitag gerettete Menschen in Italien an Land gehen zu lassen.
Ein Rettungsschiff mit mehr als 310 Flüchtlingen an Bord Kurs auf Spanien, nachdem Italien und Malta es die Einfahrt ablehnten. Spanien gewährte dem Schiff der spanischen Hilfsorganisation Proactiva Open Arms am Samstag die Einfahrt in seine Hoheitsgewässer.
Da die am nächsten gelegenen Häfen die Einfahrt des Schiffes von Proactiva Open Arms abgelehnt oder auf entsprechende Anfragen nicht reagiert hätten, habe die spanische Küstenwache ihm die Einfahrt gestattet, hieß es aus Madrid. Die Sprecherin von Proactiva Open Arms, Laura Lanuza, sagte der Nachrichtenagentur AFP, das Schiff nehme nun Kurs auf den südspanischen Hafen Algeciras in der Nähe von Gibraltar.
Am Samstag twitterte Pro Activa Open Arms, trotz des nahenden Weihnachtsfestes wolle kein Hafen die Flüchtlinge aufnehmen. Malta habe es zudem abgelehnt, dem Schiff Nahrungsmittel zur Verfügung zu stellen. Nach UN-Angaben starben seit Anfang des Jahres bereits mehr als 1300 Menschen beim Versuch, von Libyen aus auf dem Seeweg nach Italien oder Malta zu gelangen.