Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Ein US-Magazin fragt, Könnte AKK die nächste Merkel sein?

Dienstag 18.Dezember.2018 - 01:03
Die Referenz
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Washington - “The next Merkel?”, fragt das renommierte US-Magazin “Foreign Policy” mit Blick auf die neue CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer.

 

Das Magazin kommt zu einem eindeutigen Schluss: “Nicht wirklich.” AKK ähnele Merkel zwar in ihrem politischen Stil, aber nicht in ihrer politischen Substanz. Sie positioniert sich etwa bei migrations- und gesellschaftspolitischen Themen (etwa Abschiebung, Ehe für alle, Abtreibung) rechts von der jetzigen Kanzlerin.

 

Dieser Analyse würde die Mehrzahl der politischen Beobachter, der CDU-Mitglieder und vermutlich sogar AKK selbst zustimmen. Der Schluss, den “Foreign Policy” daraus jedoch fällt vernichtend aus.

 

“AKKs härtere Linie bei politischen Themen könnte nach hinten losgehen”, schreibt das Magazin. Und zieht einen Vergleich zu Bundesinnenminister und Noch-CSU-Chef Horst Seehofer. “Er machte die Einschränkung der Migration zu seinem obersten Ziel und zerstört so beinahe die Große Koalition.”

 

Profitiert haben davon bekanntlich nicht die Konservativen, die bei der Bayern-Wahl hart abgestraft wurden, sondern: die AfD. “Seehofer hat das Feuer angeheizt. Je schlechter er über Migration und Migranten redete, desto höher stieg die AfD in den Umfragen.”

 

Mit einem solchem Kurs, der in den kommenden Wochen noch stärker hervortreten könnte, mache sich AKK auch bei jenen Wählern unbeliebt, auf die Merkel noch zählen könnte.

 

SPD- und Grünen-Anhänger werden deutlich “seltener ihr Kreuz bei der CDU machen, die sich bei diesen zentralen Themen rechter als unter Merkel positioniert”, schreibt “Foreign Policy”.

 

Deswegen sei es auch wahrscheinlich, dass AKK keinen Erfolg haben wird, wenn sie einmal ins Kanzleramt einzieht.

 

“Merkels anhaltender Erfolg wurde durch die Kombination ihrer liberalen Überzeugungen zu bestimmten Themen und ihrer entschlossenen Unterstützung der Mitte-Rechts-Partei ermöglicht, die von ihrer Fähigkeit gestützt wurde, nationale Wahlen zu gewinnen”, analysiert das amerikanische Magazin.

 

“AKK hat keine dieser Vorteil – und es ist zweifelhaft, dass auch den Erfolg haben wird.”

Der vernichtende Schluss: “Wahrscheinlicher ist ein immer zersplittertes und unruhiges Deutschland, in dem die CDU gespalten bleibt und eine eher oppositionelle Linke beginnt, sich aus dem eigenen Grab zu ziehen, während die AfD nur lauter und größer wird.”

 

Zusammenfassend schreibt “Foreign Policy”: “Genießt das Ende der Merkel-Ära, solange es noch dauert.”

 

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