Libanon könne das wirtschaftliche und sicherheitspolitische Gewicht der Flüchtlingslage nicht länger tragen
Die maronitischen Bischöfe haben sich zu der Flüchtlingssituation im Libanon geäußert. Das Land „kann das Gewicht der syrischen Flüchtlinge nicht mehr tragen“, heißt es von den Bischöfen, die eine baldige Rückkehr der Flüchtlinge in ihr Heimatland fordern.
Anlass der Äußerung war die monatliche Versammlung der maronitischen Bischöfe, die am 6. Dezember im libanesischen Kloster Bkerké stattfand. Die Kirchenführer forderten, dass die Flüchtlinge trotz schwieriger politischer Lage in Syrien in ihr Heimatland bald wie möglich zurückkehren müssten. Es sei notwendig, „die politische Lösung des Konflikts in Syrien von der notwendigen Rückkehr der Vertriebenen in ihre Heimat zu trennen.“ Der Konflikt, bei dem immer noch keine Lösung seit 2011 in Sicht ist.
Am 30. November trafen sich der libanesische Außenminister Gebran Bassil und der vatikanische Außenminister, Erzbischof Paul Richard Gallagher. Thema des Gesprächs war die Position des Heiligen Stuhls bei der Frage zu der Rückführung syrischer Flüchtlinge in ihr Heimatland. Außenminister Bassil erklärte die verschiedenen Gründe, warum der Libanon das wirtschaftliche und sicherheitspolitische Gewicht der Notlage nicht länger tragen könne. Dies liege laut Bassil auch an der großen Zahl von mehr als einer Million syrischer Flüchtlinge.
„Der Libanon fordert lediglich, dass kein Hindernis die sichere Rückkehr von Flüchtlingen, die zurückkehren wollen, verhindert“, erklärte Bassil in einer Erklärung nach dem Treffen mit Erzbischof Gallagher.
Vor dem Treffen mit dem libanesischen Minister hatte Erzbischof Gallagher gesagt, dass die derzeitige Situation Syriens eine Rückführung syrischer Flüchtlinge unmöglich machen würde.