Immer wenige Flüchtlinge können ihre Familien nach Deutschland holen
Berlin - Seit April haben 86 anerkannte Flüchtlinge in Mittelsachsen eine Wohnsitzauflage erhalten. Das sagte der Leiter der Stabsstelle Asyl- und Ausländerangelegenheiten des Landkreises Mittelsachsen, Dieter Steinert.
Eine solche Auflage bedeutet, dass die Flüchtlinge ihren Wohnsitz im Landkreis nehmen müssen. Um eine ausgewogene Verteilung zu erreichen, steht dafür extra eine Wohnbörse zur Verfügung, in der 98 Wohnungen in 13 Orten gelistet sind.
Außerdem gab Steinert bekannt, dass sich der Familiennachzug unter den anerkannten Flüchtlingen kaum bemerkbar macht. Demnach holten 13 Personen 26 Familienmitglieder nach Deutschland.
Anfang des Jahres gab es eine Debatte über den Familiennachzug von Flüchtlingen zwischen SPD und CDU. Seit August trat ein neues Gesetz in Kraft zwischen Union und SPD. Pro Monat dürfen 1000 Eheleute mit einem zeitlich begrenzten Schutzstatus ihre Partner und minderjährigen Kinder nachholen. Das betrifft rund 300.000 Flüchtlinge in Deutschland, vor allem Syrer.