kroatische Polizei verprügelt und misshandelt Flüchtlinge
Zagreb - Die kroatische Polizei misshandelt nach Menschenrechtlern Flüchtlinge und Migranten, die über die «grüne» Grenze illegal ins Land gekommen sind.
Die im Grenzgebiet oder auch im Inneren des Landes aufgegriffenen Menschen würden häufig geschlagen und umgehend zurück nach Bosnien-Herzegowina geschickt, schreibt die Organisation Human Rights Watch (HRW) in einem Bericht, den sie heute Dienstag in Budapest veröffentlichte.
Insbesondere würden die Grenzbeamten den Flüchtlingen nicht die Erlaubnis gegeben, in Kroatien einen Asylantrag zu stellen.
Der Bericht geht von einer Befragung von 20 Betroffenen. 16 von ihnen, darunter Kinder, haben angegeben, dass kroatische Polizisten sie mit Schlagstöcken, Fäusten und Tritten misshandelten. Oft wurde von ihnen Geld und Handys weggenommen, gaben die Befragten an.
„Kroatien hat die Verpflichtung, Asylsuchende und Migranten zu schützen“, sagte Lydia Gall, die HRW-Koordinatorin für den Balkan und Osteuropa. „Stattdessen hat die kroatische Polizei Asylsuchende brutal geschlagen und sie zurück über die Grenze geschoben.“
Das kroatische Innenministerium hatte in der Vergangenheit ähnliche Vorwürfe von Menschenrechtsorganisationen abgelehnt. Seit der weitgehenden Schliessung der Balkanroute, die von Griechenland über Mazedonien, Serbien und Ungarn nach Mitteleuropa führt, fanden die Flüchtlinge eine alternative Route über Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Slowenien.
Die bosnischen Behörden registrierten in diesem Jahr bis Ende November 23'000 Asylsuchende. Hilfsorganisationen nehmen an, dass viele von ihnen inzwischen mit Hilfe von Schleppern nach Mitteleuropa weitergezogen sind.