Frankreich rüstet sich gegen Demonstranten der "Gelbwesten"
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Sein Land rüstet sich für neue Ausschreitungen der "Gelbwesten"-Demonstranten. Der Protest der Gelbwesten richtete sich zunächst allein gegen zu hohe Treibstoffsteuern. Hier lenkte die Politik ein. Geplante Steuererhöhungen auf Diesel und Benzin für 2019 wurden ausgesetzt.
Zu den Forderungen der Gelbwesten kamen unter anderem hinzu: ein höherer Mindestlohn, dass kein Mensch mehr in Frankreich ohne Obdach leben muss, eine Begrenzung befristeter Arbeitsverträge, ein solidarischeres Rentensystem, bei der die niedrigste Rente bei 1200 Euro monatlich liegt. Diese beträgt in Frankreich derzeit 630 Euro.
Neben dem Eiffelturm bleiben auch weitere Touristenattraktionen und Läden aus Angst vor Ausschreitungen geschlossen. Demonstranten hatten Kulturgüter des Triumphbogens unwiederbringlich zerstört. Es wurden Ermittlungsverfahren gegen 13 Verdächtige wegen schwerer Sachbeschädigung und "nicht genehmigtes Eindringen in einen historischen Ort" eingeleitet. Dabei wurde ein Relief der Marianne beschädigt und einer Napoleon-Büste aus Marmor der Kopf abgeschlagen. Die Wände wurden durch Schmierereien beschädigt. Der Leiter der Denkmalbehörde, Philippe Bélal, schätzt die Höhe des Schadens auf mehrere Millionen.
An diesem Samstag gehen die Proteste der "Gelbwesten" unter dem Motto "Wir bleiben auf Kurs" weiter. 89.000 zusätzliche Polizisten sind im Einsatz. Die Arbeit der Polizei wurde kritisierte, weil sie nicht in der Lage war, die Schäden am Triumphbogen zu verhindern. Auch tauchte ein Video auf, in dem Polizisten zu sehen sind, die auf Demonstranten einprügeln.
Einer der Anführer der Protestbewegung, Eric Drouet, versprach, dass die Demonstranten an diesem Wochenende die offizielle Residenz des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, den Elysee-Palast, erreichen würden. Andere Mitglieder der Bewegung riefen zur Ruhe auf. Bilder von Zerstörungen sollten vermeiden werden.
Am Donnerstag protestierten Schüler in Frankreich gegen hohe Studiengebühren und neue Aufnahmeverfahren an den Universitäten. Sie lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei. 700 Schüler wurden vorläufig festgenommen.