Der IS im Irak… Ein Albtraum, der noch nicht zu Ende ist
Mittwoch 05.Dezember.2018 - 07:14
Nahla Abdulmuniim
In der Zeit wo die Politiker die Befreiung Iraks von den Kämpfern der Terrororganisation IS feiern, zeigt ein neuer Bericht aus den USA, dass die Organisation im Irak aktiv ist. Der Bericht weist darauf hin, dass die Terrororganisation über 10 bis 15 tausend Bewaffneten verfügt, die sich in den irakischen Städten frei bewegen.
Laut dem Bericht, der vom Zentrum der strategischen und internationalen Studien (CSIS) in Washington veröffentlicht wurde, sind die Elemente von Daesh immer noch aktiv im Irak, und wurden nicht dort besiegt. Sie führen durchschnittlich 75 Terroranschläge im Monat in verschiedenen Regionen im Irak.
Das amerikanische Dokument fügte hinzu, dass die Zahl von Opfern der Operationen des IS im Irak im Jahr 2016 bei etwa 6217 lag, 2017 waren es etwa 5339 Menschen, und seit Anfang 2018 wurden 1956 Menschen durch Angriffe des IS getötet.
Es ist zwar richtig, dass die Zahl der Opfer in diesem Jahr geringer ist als die vom vorherigen Jahr, und, dass die Organisation tatsächlich 99% ihrer Gebiete verloren, doch das Forschungszentrum glaubt eher an die These, dass der IS seine Aktivität im Land erhöht hat, und zwar im selben Monat, wo man erklärt hatte, dass der Irak vom IS befreit wurde, als der frühere Ministerpräsident Haidar Al-Abadi im Dezember 2017 erklärt hatte, dass der IS in seinem Land endgültig besiegt wurde.
Die ölreiche Stadt Kirkuk
Das Zentrum für Strategische Studien führt die Aktivität der Organisation im Irak auf eine Reihe von Faktoren zurück, insbesondere wegen den politischen Turbulenzen und den Konflikten um die Provinz Kirkuk, die Provinz die laut Statistiken am stärksten von den Angriffen des IS in diesem Jahr betroffen war.
Seit dem Referendum der Separation Kurdistans vom 25. September 2017 herrscht in der Provinz Kirkuk ein politischer Machtkampf, denn die irakische Regierung bezeichnet Kirkuk als Teil vom irakischen Boden, doch die Separatisten halten die Provinz Kirkuk für ihr Eigentum, was sie sich erarbeitet haben. Da das Gebiet über mehrere Ölquellen verfügt, was es zu einer Wirtschaftsmacht macht, hat sich der Konflikt zwischen den beiden Parteien verschärft.
Das Zentrum geht davon aus, dass der IS diesen Konflikt ausnutzen würde, um in die Provinz einzudringen. Diese These wird damit bekräftigt, dass die Terrororganisation am 17.10.2017 in die Gebiete und Dörfer in der Provinz Kirkuk im Norden des Landes eingedrungen ist, dabei nutzte die Terrororganisation die Konflikte zwischen der irakischen Armee und kurdischen Peschmerga-Streitkräften aus, zuletzt am 3. Dezember 2018, was zur Tötung und Verletzung von drei Menschen im Süden von Kirkuk durch den IS geführt hat.
Zwischen Vergangenheit und Gegenwart wird es klar, dass die politischen Thesen stimmen, die besagen, dass politische und ethnische Konflikte mit dem Erscheinen des Terrorismus verbunden sind.
Mehrere Faktoren
Die Konflikte zwischen der irakischen und kurdischen Regierung waren nicht der einzige Grund, sondern es gibt eine Reihe anderer Faktoren, die in dem Bericht angeführt werden, wie die sektiererischen Konflikten, wo das Zentrum glaubt, dass die vom Iran unterstützte Volksmiliz an der Ausdehnung dieses Konflikts stark beteiligt ist.
Inmitten von politischen und sektiererischen Konflikten ist es normal, dass die Korruption im Land herrscht und damit der beste Boden für den IS angeboten wird, um erneut ins Land einzudringen und dort Blut zu vergießen.
Die Geschehnisse in Irak zeigen, dass es beim Eindringen des IS ins Land nicht nur um Zahlen in einem Bericht handelt, sondern um ein Bekenntnis der Politiker, denn am 13.November 2018 hat der irakische Ministerpräsident Adel Abdulmahdi erklärt, dass Kämpfer der Organisation versuchen, in das Land über die syrische Grenze einzudringen und kurdische Streitkräfte anzugreifen, die diese gemeinsamen Grenzen sichern.