Hier ist Kanada… Der Hass gegen Muslime siegt über die Kultur des Zusammenlebens
Die Kanadier sind für ihre Freundlichkeit und Höflichkeit
bekannt, der Respekt gegenüber dem anderen ist ein Teil der Kultur des kanadischen
Volkes. Sie benutzten oft das Wort <<Entschuldigung>> und
entschuldigen sich wegen und für jede Sache. Michael Valpi (kanadischer Journalist
und Schriftsteller) sagt: << ich bin gegen einen Baum gestoßen und habe
mich bei ihm entschuldigt>>
Doch mit dem
Aufstieg der Rechtsextremen im Land erlebt Kanada hassmotivierte Angriffe gegen
einige Kategorien des Volkes. Die Zahlen, die das statistische Amt in Kanada am
Donnerstag veröffentlicht hatte belegen, dass die hassmotivierten Angriffe im Jahr
2017 um 47% zugenommen haben und, dass sie hauptsächlich gegen Muslime, Juden
und Schwarzen gerichtet waren.
Das Amt sagte, dass
die hassmotivierten Angriffe gegen Muslime am meisten zugenommen haben, es
wurden 349 Straftaten in einem Jahr registriert, mehr als doppelt so viel wie
im Jahr 2016 wo 139 Straftaten registriert wurden.
Ihsan Gardi Exekutivdirektor des Nationalen Rates der
Muslime in Kanada, sagte in einer Erklärung zur Nachrichtenagentur Reuters, dass
<<wir sind schockiert über die Zahlen, und gleichzeitig nicht schockiert,
weil sie nicht aus dem Nichts kommen>>
Im Letzten Jahr in der Provinz Quebec haben 3 Bewaffnete
40 Personen angegriffen, die im islamischen Kulturzentrum der Stadt (große
Moschee von Quebec) waren, bei dem Angriff wurden 6 Personen getötet und 9
weitere verletzt.
Francois Legault, der neugewählte Gouverneur der Provinz Quebec versucht
ein neues Gesetz zu erlassen, das das Tragen von religiösen Symbolen verbietet,
vor allem im öffentlichen Raum. Der Schritt gilt als Zeichen für einen
strengeren Umgang mit den religiösen Minderheiten in der Provinz, denn vorher
hat man den Niqab im öffentlichen Raum verboten, das Gesetz dazu trat im letzten
Jahr in Kraft.
Der vorgeschlagene Gesetzentwurf sieht eine Übergangszeit vor, in
der Geschädigte einen neuen Job suchen. Genevieve Guibault, die Vertreterin des
regierenden Avenir Quebec in der Provinz sagte: <<wer nach dieser Zeit
darauf besteht, irgendein religiöses Symbol zu tragen, der unterschreibt damit eigenhändig
seine Entlassung>>
Die 35-jährige Grundschullehrerin Maha Kashif, die in Montreal
arbeitet sagte zur britischen Zeitung Guardian: dass ihr bald die Entlassung
droht, sie fügte hinzu: << wenn dieses Gesetzt verabschiedet wird, dann
muss ich meine Arbeit verlassen, warum passiert das? Der Hijab ist ein Teil von
meiner Identität, ich kann nicht darauf verzichten>>.
Kashif fügte hinzu: << wie kann das was ich trage eine
Wirkung auf meine Leistung bei der Arbeit haben. Das wichtigste sind die Unterrichtseinheiten,
die ich den Schülern anbiete. Es gibt eine Verbindung zwischen mir und meinen
Schülern. Wie können sie uns das antun>>