Merkel fordert den Dialog zwischen Russland und der Ukraine
Moskau/Kiew (Reuters) - Der seit Jahren schwelende Konflikt um die von Russland besetzte Halbinsel war am Sonntag in der Straße von Kertsch eskaliert. Dort verwehrte Russland mit Hilfe eines Frachtschiffs drei ukrainischen Marinebooten die Einfahrt ins Asowsche Meer. Russische Grenzschutzboote beschossen die ukrainischen Schiffe und verletzten dabei mehrere Matrosen. Dann beschlagnahmten sie die Boote und brachten sie mit ihren Besatzungen in den Hafen von Kertsch. Ein Gericht auf der Krim ordnete am Dienstag für den ersten der 24 festgesetzten Seeleute ein zweimonatiges Gewahrsam an.
Bundesaußenminister Heiko Maas forderte Russland auf, sich an internationale Spielregeln zu halten. Deutschland sei sich mit Frankreich darüber einig, dass das Vierer-Format der Gespräche mit Russland und der Ukraine zur Lösung des Krim-Konflikts verstärkt werden solle.
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen forderte, die von Russland festgesetzten Schiffe und Matrosen seien freizugeben. Die Ukraine müsse Belege zum genauen Hergang vorlegen. Russland wiederum müsse die freie Durchfahrt durch die Wasserstraßen sicherstellen.
Merkel betonte „die Notwendigkeit von Deeskalation und Dialog“, wie Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte. Merkel und Putin hätten zudem in einem Telefonat „die Option einer Analyse des Vorfalls unter Beteiligung russischer und ukrainischer Grenzschutzexperten“ erörtert. Sie hätten vereinbart, „hierzu in engem Kontakt zu bleiben“. Merkel hatte am Montag auch mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko telefoniert.